Wilfried Oellers MdB steht Schülern des Bischöflichen St.Ursula-Gymnasiums in Geilenkirchen Rede und Antwort
Ein „Grundkurs Sozialwissenschaften“ des Bischöflichen St.-Ursula-Gymnasiums mit seiner Lehrerin Sarka Nowak hatte den Heinsberger CDU-Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers zu einer Diskussionsrunde eingeladen, und sich im Vorfeld intensiv hierauf vorbereitet. Die Schülerinnen und Schüler wollten vom Abgeordneten unter anderem wissen, wie er die Entwicklungen in und um Europa einschätzt, was er von den deutlichen Wahlerfolgen der Rechtspopulisten in unseren Nachbarländern hält und wieso Europa und der Gedanke dahinter förderungswürdig ist.
„Es ist äußerst bedauerlich und schade, dass einzelne europäische Staaten die Tendenz haben, wieder verstärkt in nationalen Kategorien denken zu wollen. Hier sind populistische und zum Teil nationalistische Kräfte am Werk, die komplexe Fragestellungen mit einfachen Lösungen beantworten wollen.“ erklärte der CDU-Politiker. „Es handelt sich allerdings um vielschichtige Probleme, die nicht mit solch einfachen Antworten lösbar sind. Äußerst bedenklich ist, dass auch hier bei uns eine solche Partei bei den letzten Wahlen in fast jedes Landesparlament in der Bundesrepublik eingezogen ist. Aufgrund der Vielzahl der Einzüge in Landesparlamente, und auch dem Europaparlament, gehe ich davon aus, dass diese Partei in der Parteienlandschaft längerfristig präsent sein wird. Hierauf müssen wir die richtigen Antworten geben.“
Wenn jeder zurück zu seiner Kleinstaaterei wolle und nicht bereit sei, nationale Interessen zugunsten Europas und der Europäischen Union hinten anzustellen, dann müsse man sich auch von so liebgewonnenen Errungenschaften wie dem freien Grenzverkehr innerhalb Europas verabschieden. Es sei einfach nicht möglich, so Oellers, nur die Vorteile einer Idee zu genießen, ohne an den Problemstellungen, die ein solches System mit sich bringt, gemeinsam und zielorientiert zu arbeiten. Was dabei herauskomme, sehe man nun in England. Es seien vor allem die jungen Engländer gewesen, die sich für Europa ausgesprochen haben. Die älteren Briten haben sich gegen Europa ausgesprochen.
Allerdings müsse Europa auch erkennen, dass von dort aus nicht alles geregelt werden könne und manche Themen besser in den Nationalstaaten angesiedelt sind. Hier gilt es, die Zuständigkeiten in einem gesunden Maß zu verteilen. Denn eine Überregulierung von europäischer Seite wird von den Bürgerinnen und Bürgern in den Nationalstaaten weder verstanden, noch akzeptiert.
Der Abgeordnete zeigte sich sehr erfreut über das Engagement der Schülerinnen und Schüler, sich mit dem Thema Europa intensiv zu beschäftigen. „Es ist nicht selbstverständlich, dass sich junge Leute mit solch komplexen Themen auseinander setzen. Umso mehr freut es mich, dass Europa immer noch eine Herzensangelegenheit vieler Jugendlicher hierzulande zu sein scheint und die Idee Europas auch heute noch bei ihnen zählt.“
Auch antwortete Oellers auf die Frage, was er von der Diskussion um das Thema „Leitkultur“ halte. „Wir haben bei uns in Deutschland einen gewissen Wertekanon. Der fängt bei unserem Grundgesetz an. Wer hier leben möchte, muss sich daran halten. Ich halte es für richtig, sich von Zeit zu Zeit mit dieser Frage intensiver zu beschäftigen, möge man diese Diskussion unter der Überschrift „Leitkultur“ oder unter einer anderslautenden Überschrift führen.“